Gesunde Ernährung

Vitamin D Tag

Jedes Jahr am 2. November findet der Welt-Vitamin-D-Tag statt. Das ist ein Grund zu feiern, denn nun erhält die Hormonvorstufe ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit – im Übrigen genau zur rechten Zeit. Wir verraten, warum der wichtige Tag ausgerechnet im November zelebriert wird und warum Vitamin D nicht nur an diesem Tag im Mittelpunkt stehen sollte.

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20. Jahrhundert: Vitamin D wurde nicht an einem bestimmten Tag entdeckt, die Erforschung erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Der Startschuss fiel im frühen 20. Jahrhundert.

2 Formen: Es gibt mehrere Formen von Vitamin D, einige kommen natürlich vor, andere werden künstlich hergestellt. Die beiden wichtigsten Formen sind Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol).

100.000 Todesfälle: Die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D könnte laut Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) mehr als hunderttausend krebsbedingte Todesfälle pro Jahr in Europa verhindern. 

Was ist der Vitamin-D-Tag? 

Viele Ereignisse oder wichtige Thematiken haben einen Jahrestag. Der 20. April gilt beispielsweise weltweit als Cannabis-Tag, der nach der Cannabis-Legalisierung vermutlich noch an Bekanntheit zulegen dürfte. Was viele nicht wissen:

Auch Vitamin D hat einen Ehrentag – dieser fällt jedes Jahr auf den 02. November.

In wie vielen Ländern der Vitamin-D-Tag gefeiert wird, ist unklar. Besonders populär scheint das wiederkehrende Ereignis in den USA zu sein – hier weisen viele Nahrungsergänzungsmittelanbieter und Organisationen wie GrassrootsHealth, eine gemeinnützige Forschungsorganisation im Bereich der öffentlichen Gesundheit, auf den besonderen Tag hin. In Deutschland setzt sich der Lebensmittelverband Deutschland für den Bekanntheitsgrad des Jahrestages ein.

Egal, in welchem Land der Vitamin-D-Day gefeiert wird, er hat stets dieselben Ziele:

  • auf die gesundheitliche Bedeutung von Vitamin D hinweisen
  • Menschen dazu anregen, sich mit der Vitamin-D-Versorgung zu beschäftigen
  • Personen für die Folgen eines Mangels sensibilisieren
  • Möglichkeiten für eine Zufuhr in den sonnenärmeren Monaten aufzeigen

Da Vitamin D im Gegensatz zu anderen Vitaminen wie Vitamin C in den Köpfen vieler Menschen nicht so präsent ist, verdient die Hormonvorstufe durchaus einen eigenen Tag.

Warum findet der besondere Tag ausgerechnet im November statt?

Mit den Jahreszeiten verändern sich auch die Anzahl der Sonnenstunden und die Sonnenintensität. Problematisch daran ist, dass der Körper eine ausreichende Sonneneinstrahlung benötigt, um genügend Vitamin D zu synthetisieren. Der November und der damit einhergehende veränderte Sonnenwinkel und die kürzeren Tageslichtstunden haben Folgen auf der Nordhalbkugel: Bei dort lebenden Menschen sinkt der Vitamin-D-Spiegel. 

Da die Temperaturen im Herbst/Winter nachlassen, ist der Aufenthalt in Innenräumen nun beliebter. All diese Faktoren können das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel erhöhen. Der November ist also genau der richtige Monat für eine sensibilisierende Kampagne.

Folgen von Vitamin-D-Mangel bleiben oft unentdeckt

Vitamin D ist entscheidend am Knochenstoffwechsel beteiligt – es fördert beispielsweise die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm und hilft beim Einbau in die Knochen. Genau dieser Vorgang unterstützt maßgeblich die Knochenmineralisierung. Außerdem leistet der Nährstoff einen Beitrag zum Immunsystem, zur Psyche, für die Muskelfunktion und vieles mehr.

Ebenfalls interessant: Vitamin D unterstützt die Steuerung von Genen. Die Hormonvorstufe beeinflusst mithilfe von Rezeptoren verschiedenste Mechanismen, wie etwa die Bildung von Proteinen, Botenstoffen und Enzymen. Trotz der unumstrittenen Bedeutung für den menschlichen Organismus, bleibt ein Mangel nicht selten über lange Zeit unentdeckt, doch warum eigentlich?

Gründe für einen versteckten Vitamin-D-Mangel:

  • der Vitamin-D-Spiegel wird nicht routinemäßig in Vorsorgeuntersuchungen bestimmt
  • die Mangelsymptome (u.a. Muskelschmerzen, Haarausfall und Infektanfälligkeit) deuten auf viele verschiedene Ursachen hin.
  • ein Vitamin-D-Mangel kann sich schleichend ergeben, was die Zuordnung schwierig macht.
  • noch ist der Vitamin-D-Day und damit die Bedeutung des Nährstoffs nicht ausreichend bekannt.

Wer die Botschaft des Vitamin-D-Days weiter trägt, tut seinen Mitmenschen, die mit Vitamin D noch nicht so vertraut sind, einen großen Gefallen.

Wer ist von einer Unterversorgung besonders betroffen?

Den Löwenanteil bei der Vitamin-D-Versorgung übernimmt die Eigensynthese. Die Produktion von Vitamin D im Körper erfolgt durch die Einwirkung von UV-B-Strahlen der Sonne auf die Haut. UV-B-Strahlen wandeln 7-Dehydrocholesterol in der Haut in Prävitamin D3 um, das dann durch die Sonnenwärme zu Vitamin D3 wird. Dieses wird in die Leber transportiert und zu 25-Hydroxyvitamin D umgewandelt, bevor es in den Nieren zu Calcitriol aktiviert wird, der biologisch aktiven Form von Vitamin D. Der ausgeklügelte Prozess funktioniert allerdings nicht bei allen Menschen gleich gut. 

Das Robert-Koch-Institut gibt an, dass folgende Personen ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel besitzen:

  1. Personen, die sich selten an der frischen Luft aufhalten, zum Beispiel, weil sie chronisch krank oder pflegebedürftig und immobil sind.
  2. ältere Menschen, da die Eigenproduktion im Alter nachlässt.
  3. Säuglinge, weil diese nicht direkt mit der Sonne in Kontakt kommen sollen.
  4. Personen mit dunkler Hautfarbe – die höhere Pigmentierung reduziert den Durchlass von UV-Strahlen.
  5. Menschen mit Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, chronischen Magen-Darm-Erkrankungen.
  6. Patienten, die auf Arzneimittel angewiesen sind, die den Vitamin-D-Stoffwechsel ausbremsen (Antiepileptika, Zytostatika).

Sonne und Fisch sind keine Alleinhelfer

Es gibt zunächst zwei Möglichkeiten, dem Körper Vitamin D zur Verfügung zu stellen: In ausreichend Sonnenstrahlen zwecks Eigensynthese baden und der Verzehr fettreicher Lebensmittel wie Fisch. Zahlreiche Statistiken und Studien zeigen jedoch, dass eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung für einige Menschen unerreichbar scheint. Das Robert-Koch-Institut gab im Jahr 2019 an, basierend auf älteren Studien (2008-2011), dass 15,2 % der Erwachsenen eine mangelhafte Versorgung aufweisen. Dabei handelt es sich um einen klinischen Vitamin-D-Mangel, der ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann (Osteomalazie, Rachitis). Gradmesser ist hier die sogenannte IMO-Klassifizierung – hiernach ergibt sich ein Mangelzustand bei einer 25-Hydroxyvitamin-D-Konzentration von unter 30 nmol/l.

Doch welche Möglichkeiten gibt es außer dem Sonnenbaden und üblichen Lebensmitteln noch? Viele Menschen setzen auf die Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln.

Werde aktiv: Damit kannst du deinen Vitamin-D-Status pimpen

Der Vitamin-D-Day möchte natürlich nicht nur aufklären, sondern auch motivieren, den entsprechenden Vitaminspiegel zu hinterfragen und einem Mangel vorzubeugen bzw. ihn auszugleichen. 

Dafür gibt es einfache Tipps für den Alltag:

    • Vitamin-D-Spiegel überprüfen: Mediziner können mit einer Blutuntersuchung herausfinden, wie gut Patienten mit Vitamin D versorgt sind. Wie hoch der Wert zum Beispiel mit Blick auf die Knochen sein sollte, darüber sind sich Experten allerdings nicht einig. Das Institute of Medicine rät zu 20ng/ml Blut, die US-Gesellschaft der Endokrinologen hält allerdings einen Wert von 30ng/ml Blut für ausreichend.
    • Genügend Sonne tanken: Bei der Vitamin-D-Bildung gilt es den Spagat zwischen Sonnenbrand und ausreichender Produktion zu bewältigen. Experten raten im Sommer zu etwa 30 Minuten Sonnenbaden am Morgen oder am späten Nachmittag und im Frühling und Herbst zu einer Stunde Sonnenschein. Die Sonnenstrahlen sollten dabei mindestens auf das Gesicht, die Arme und Hände treffen.
    • Vitamin-D-reiche Lebensmittel verzehren: Fisch, Milch, Eier, Butter, Champignons und Avocado stellen den Nährstoff bereit. Doch Achtung: Über Vitamin-D-reiche Lebensmittel können wir nur etwa 10 % der nötigen Vitamin-D-Menge aufnehmen. Außerdem können speziell angereicherte Lebensmittel in Form von Milch und Streichfetten zur Deckung beitragen.
  • Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen: Mit Präparaten kann der Vitamin-D-Spiegel erhöht werden. Empfehlenswert sind vor allem Produkte, die frei von überflüssigen Zusatzstoffen und gegebenenfalls mit wertvollen Trägerstoffen wie MCT-Öl kombiniert sind – nicht vergessen: Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin.

Motivation zum Schluss: Blue Zones können als Vorbild für den Vitamin-D-Day dienen

Dan Buettner ist ein Journalist. Er hat herausgefunden, dass es auf der Welt insgesamt fünf Blue Zones gibt. Das sind Orte, wo Bewohner auffallend alt werden – viele Menschen sind 100 Jahre alt und älter. Zu den blauen Zonen gehören: Ikaria (Griechenland), Okinawa (Japan), Ogliastra (Sardinien) Loma Linda (Kalifornien) und Nicoya (Costa Rica). Hier könnten insbesondere der Verzehr unverarbeiteter Lebensmittel, viel Bewegung und ein starker sozialer Zusammenhalt eine Rolle spielen. Was außerdem auffällt: Alle blauen Zonen befinden sich in subtropischen bis tropischen Regionen – Bewohner bekommen hier also viel Sonne ab. Das ist eine gute Grundvoraussetzung für eine ausreichende Vitamin-D-Produktion. Wer weiß, vielleicht sind die Blue Zones genau die richtige Motivation, die es braucht, um den Vitamin-D-Day noch bekannter zu machen!

Quellen

Verbraucherzentrale lanciert unseriösen Beitrag: Mehr als jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist mit Vitamin D unterversorgt (lebensmittelverband.de)

Deutsche Gesellschaft für Ernährung: 13. Ernährungsbericht, 2016

Tobias Niedermaier, Thomas Gredner, Sabine Kuznia, Ben Schöttker, Ute Mons, Jeroen Lakerveld, Wolfgang Ahrens, Hermann Brenner. Vitamin D food fortification in European countries: The underused potential to prevent cancer deaths. European Journal of Epidemiology 2022, DOI: 10.1007/s10654-022-00867-4

RKI - Navigation - Was ist Vitamin D und welche Funktionen hat es im Körper?

RKI - Navigation - Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel?

BfS - Akute Wirkungen - Bildung des körpereigenen Vitamin D

Bischoff-Ferrari HA. Hype um die Vitamin-D-Substitution: Was bleibt? [Hype about vitamin D substitution: what remains?]. Internist (Berl). 2020 Nov;61(11):1196-1203. German. doi: 10.1007/s00108-020-00869-y. PMID: 32970191; PMCID: PMC7581590.

RKI - Gesundheit A-Z - Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D

https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/str/nis/uv/faktenblatt_vitaminD.pdf.download.pdf/Faktenblatt%20-%20Vitamin%20D%20D.pdf

Vitamin D | DGE

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